Der Triumph der Schnauzbarttruppe

Als um 13.45 Uhr die VM14A zum Sieger des diesjährigen BKB-Hallenmasters gekürt wurde, kannte die Freude bei den Verfahrensmechanikern keine Grenzen mehr. Um den gerade entgegengenommen Pokal bildete sich ein hüpfender Kreis, der immer lauter werdend „Schnauzer, Schnauzer, Schnauzer“ rief. Jener Schnauzer, Klassenlehrer Norbert Walach stand sichtlich gerührt, aber auch sehr stolz neben seiner Klasse, die seine Ankündigung in die Tat umsetzte und das Turnier in eindrucksvoller Manier gewann. Auch die Freude bei den Damensiegern, der EH15A/C, war überschwänglich, was sich unter anderem darin äußerte, dass der begehrte Wanderpokal ohne Rücksicht in die Luft geworfen wurde. Gott sei Dank ging bei diesem Freudenausbruch der Deckel des Pokals nicht zu Bruch. Gleichzeitig blieben dank der Weitsicht des Schulleiterduos Klaus Wiegert und Guido Tewes auch die Ehrengäste wie Oberbürgermeister Bernd Tischler sowie Schalke-Urgestein Olaf Thon unverletzt.

Begonnen hatte der Finaltag mit dem stetigen Füllen der Ränge, was bei dem einen oder anderen Teilnehmer der Endrunde für feuchte Hände sorgte. So verwunderte auch die Aussage des sonst coolen Kollegen Thomas Heimann, dass er in der letzten Nacht einen unruhigen Schlaf gehabt habe, nicht, was hinter vorgehaltener Hand insbesondere von Mitspielern des Lehrerteams milde belächelt wurde. Heimann erlebte dann, dass die auch aus Spielerinnen seiner Klasse bestehende Mannschaft der 2W15 leider nur Letzter der Gruppe A wurde. Co-Cheftrainer Klaus Lohmann schob diese Enttäuschung auf zu häufige Waldläufe, die Assistent Murat Akyüz auch für die letzte Nacht angeordnet hatte, wodurch Sarah Glowig und Vildan Demir etwas die Spritzigkeit abhanden ging. Besser in dieser Gruppe machten es die Einzelhändlerinnen, die von Fußballfachfrau Kirstin Haucke betreut wurden. Sevilay Akduman, die wieder mit tollen Soloaktionen glänzte, sowie Goalgetterin Didem Ceylan sorgten für den Einzug ins Damenfinale. Dahinter musste sich die 2S14A/B einreihen, die sich aber dank eines Tores von Larissa Nennstiel immerhin das kleine Finale erspielen konnte. Danielle Willke sorgte für einen kurzfristigen Schmunzler bei den Experten, da ihr Ausruf „Schieß ihn so weit weg, wie du kannst!“ die vermutlich genialste taktische Anweisung des Turniers war. Rolf Briele, der den Mädchen der 2S die fußballerischen Grundtugenden beibrachte, sagte voller Stolz: „Der Verdienst meines Sportunterrichts!“ Im Anschluss an dieses Eigenlob konzentrierte sich der OK-Chef aber wieder auf das Erzählen von Anekdoten, wie zum Beispiel der Beschwerde einer Schülerin, dass ihr eine Kameradin beim Spielen in die Haare gehauen hätte...  Gruppe B gewannen die Gymnasiastinnen der 1W14A/B, bei denen das quirlige Sturmduo Emily Franosch und Hannah Schwan den Lehrerinnen und der RN14A keine Chance ließ. Chefcoach Michalowsky freute sich wie ein Schneekönig, obwohl seine Spielerin Lena Keul später Stein und Bein schwor, dass sie und ihre Mitstreiterinnen Michalowskys unverständliches taktisches Gekritzel sofort nach Spielbeginn ad acta gelegt hätten... Hinter den GOst-Girls platzierten sich die Lehrerinnen. Starcoach Briele hatte bei seinem Scoutingaufenthalt in Gladbeck-West und Bottrop-Welheim noch einige neue Talente entdeckt, die auch direkt den gewünschten Ertrag einbrachten. Torfrau Conny Zappe, Abwehrbollwerk Denisa König sowie Referendarin Corinna Krüger fügten sich glänzend in die Mannschaft ein, die sich aber auch auf „alte“ Recken wie „Pferdelunge“ Anja Schweer, Linksaußen Marlies Winkel und Torschützin Heike Mölders verlassen konnte. Letzter wurden die ReNos von Conny Twachtmann, die den Ausfall von Keeperin Silke Haßlinghaus nur schwer kompensieren konnten, aber trotzdem eine engagierte Leistung in beiden Spielen zeigten.

Im Anschluss daran standen die Jungenendrunden auf dem Programm, in denen es durchaus heiß zuging. Gruppe A war bis zum letzten Spiel heiß umkämpft, da sowohl die AS14A als auch die GH14A das Finale hätten erreichen können. Leider geriet die hitzige Partie um den Gruppensieg zum Ende außer Kontrolle und musste nach diversen unschönen Szenen beider Seiten beim Stand von 2:0 abgebrochen werden. Schlimmeres verhinderte die Taskforce „Deeskalation“ um Klaus Lohmann, der Gerüchten zufolge sogar einen versuchten Tritt mit seinem Bauch federnd abfing. Nach Sichtung des Videomaterials verhängte die Turnierleitung dann mehrere Strafen, unter anderem den Ausschluss mehrerer Spieler vom weiteren Turnierverlauf. Während die AS14A die verhängte Strafe respektvoll akzeptierte und großen Sportsgeist in Form einer Entschuldigung an das Publikum bewies, konnten die Großhändler leider nicht mehr erreicht werden. Schade, denn solche Aktionen gehören auf gar keinen Fall in ein Turnier und wie AS-Klassensprecher Kristian Mrcela betonte „in den Schulsport“.  Trotz des Abbruchs stand die AS als Gruppensieger fest, auch weil sich insbesondere die 1W13A/B nicht clever genug anstellte und im letzten Spiel gegen die 2K13B das Tor nicht traf. Oliver Koczy und Joel Schneidinger blieben immer wieder im engmaschigen Abwehrnetz der Kaufmännischen Assistenten hängen, bei denen sich dann zur Krönung Klassenlehrer Thomas End 15 Sekunden vor Spielende über den Siegtreffer von Leon Köhler freuen durfte. Wie wertvoll dieser Treffer sein sollte, stellte sich erst später heraus, da die 2K durch den Ausschluss der Großhändler am Spiel um Platz 3 teilnehmen durfte.

Auffällig bei beiden Gruppen war die enorme Breite in der Spitze, da alle Spiele sehr knapp ausgingen. Knapp, aber verdient waren alle drei Vorrundensiege in der Gruppe B der Jungen für die VM14A. Die „Schauzerjungs“ konnten sich vor allem bei dem heute überragenden Christian Warnat (TuS Haltern) bedanken, der mit einer enormen physischen Präsenz sowie hoher Laufbereitschaft Dreh- und Angelpunkt des VM-Spiels war. Dagegen konnte auch Gino Pöschls (Fortuna Düsseldorf) 2W15D nichts ausrichten, obwohl immerhin dank eines 2:0-Sieges gegen die Lehrer der Platz im kleinen Finale heraussprang. Dritter wurde die 2K15A, die trotz zweimaliger Führung gegen die Lehrermannschaft keinen Sieg erzielen konnte, auch weil Topmann Anel Mlinarevic nicht die Form der Vorrunde erreichen konnte. Waren die Lehrer im letzten Jahr noch Turnierzweiter geworden, machten sich die im Laufe des Jahres und bei manchen Kollegen auch während des Turniers zusätzlich angegessen Gramm bemerkbar. Gleichzeitig musste die erhöhte Qualität im Vergleich zum Vorjahr neidlos anerkannt werden. Auch das Glück war nicht auf der Seite der Pauker, da beispielsweise beste Chancen liegen gelassen wurden bzw. ein Schuss vom Pfosten an Guido Tewes´ Hacke klatschte und von da ins Tor hoppelte – eine Szene, die dem Spielmacher End den Kitt aus der nicht vorhandenen Brille fallen ließ... Eben jener End, immerhin auch schon Generation 39+, musste sich zudem bei der späteren Kabinenanalyse von seinem kongenialen Partner Lohmann die Frage anhören, ob er im Spiel immer wüsste, in welche Richtung gespielt würde. Grund dafür war Ends Gewaltschuss (er nannte es „Klärungsversuch“) an die eigene Torlatte, die ein Gegentor zur Folge hatte. Letztendlich änderten Heimanns technische Fähigkeiten, Michalowskys fast schon an eine Flugabwehrkanone erinnernder Dauerbeschuss der gegnerischen Tore und auch der heute in seinen 42,7 Sekunden Einsatzzeit fast fehlerfrei agierende Matthias Siebert nichts am letzten Tabellenplatz der Lehrermannschaft.

Vor den Endspielen verkündete Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff gekonnt die Gewinner der Tombola-Hauptpreise, von denen aber abgesehen vom Smartphone noch nichts abgeholt wurde. Alle Preise können gegen Vorzeigen des Loses im Raum B103 in den Pausen entgegengenommen werden. Direkt danach hatte die 2S14A/B gegen die Lehrerinnen mit 1:0 die Überhand und sicherte sich dank des Treffers von Larissa Nennstiel den dritten Platz. Torfrau Zappe profitierte vom Einzeltraining mit ihrem Sohn und entschärfte einen stramm geschossenen Siebenmeter. Bei den Herren setzte sich die nachgerückte 2K13B dank eines Treffers von Konterstürmer Leon Köhler gegen die auf Reserve laufende 2W15D durch. Die Kaufmännischen Assistenten konnten sich zudem für ihr vorbildliches Verhalten am heutigen Finaltag über den Fair-Play-Preis freuen.

Die beiden Finals boten dann qualitativ hochwertigen Fußball und waren würdige Endspiele eines trotz des heutigen Zwischenfalls fairen Turniers. Am Ende hatten die Einzelhändlerinnen der Unterstufe dank eines Treffers von Didem Ceylan das bessere Ende für sich. Ob Olaf Thons symbolischer Anstoß den EH-Mädels Glück gebracht hat, sei dahingestellt, doch Thon zeigte auch bei diesem Ballkontakt, warum er früher ein begnadeter Techniker war. Den krönenden Abschluss bildete das Jungenfinale. Trotz Sperrung teils wichtiger Spieler zeigte sich die AS14A gewillt, der favorisierten VM14A den Titel zu entreißen. Dies wurde aber nichts, da der doppelte Warnat alle Hoffnungen zerstörte. Nach Abpfiff bildete sich rasch eine Jubeltraube der Verfahrensmechaniker, die erst durch die Medaillenvergabe von OB Tischler, Olaf Thon und den Vertretern der Jugendhilfe Bottrop e.V. aufgelöst werden konnte. Jene Jugendhilfe, deren tolle Kooperation mit dem BKB durch diesen Event weiter gestärkt wurde, freut sich auch wieder über eine Spende für neue und alte Projekte. Das obligatorische Foto für die Vertreter der Presse sprengte Schiedsrichter Ramadan Lejjo, der seine Mischung aus Sixpack und Winterspeck gekonnt in die Kamera streckte. Er und alle weiteren Schiedsrichter wurden ebenfalls für ihren tollen, aber nicht einfachen Job ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr wieder vorbildlich war der Einsatz von Edelhelfer Timo Lau, der jeden Tag am Spielfeldrand stand und pfiff.

Abschließend sei an dieser Stelle allen Helferinnen und Helfern jeglicher Art und Form gedankt, die dieses Turnier ermöglicht haben. Ohne Gastronomie, Technik, Sponsoren und Co. wäre dieses einwöchige Fußballspektakel nicht möglich. Ein besonderer Dank geht auch an die zahlreichen Zitatgeber, Anekdotenerzähler und Situationskomiker, ohne die diese Form der Tagesberichte nicht möglich wäre. Besonderer Dank gilt dem besten Gast des Cateringstandes, Matthias Siebert, der sich als Entschädigung einen kleinen Artikel aus dem BVB-Fanshop aussuchen darf! In diesem Sinne: Tschüss, bis zum nächsten Jahr!

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